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Samstag, 26.11.2016
Die Ära Lilo-Manfred
Jubiläumsbroschüre

Es bedarf nicht nur einer Idee, einer breiten öffentlichen Unterstützung und finanzieller Mittel, damit ein so großer Schulbewerb wie die Sparkasse-Schülerliga funktioniert, sondern auch Menschen, die sich voll für die Entwicklung und Organisation einsetzen. Zwei dieser Menschen waren Lilo Landsiedl und Manfred Wimmer, die von Anfang an die „direkt an der Front“ standen und die ersten Jahrzehnte zu einer „Ära Lilo-Manfred“ gestalteten.

 

Die beiden wurden vom Geschäftsführer des Fußball-Bewerbs Norbert Bayer entdeckt und von Hermann Andrecs als Geschäftsführerduo eingesetzt, wobei die impulsive Lilo seitens des Unterrichtsministeriums für die Organisation und der ruhigere Manfred seitens des Volleyballverbands für die technische Entwicklung verantwortlich waren. Für die Basketballerin Lilo Landsiedl war Volleyball anfangs eine unbekannte Sportart. Durch ihre Beschäftigung im Unterrichtsministerium war sie aber zu einem Organisationstalent gereift und kannte viele ihrer Kolleginnen und Kollegen aus der Lehrerschaft in den Bundesländern. Manfred Wimmer war aktiver Volleyballer und konnte damit dem Bewerb den Rahmen geben, damit er rasch funktionierte.

 

Lassen wir die beiden selbst über die ersten Jahre erzählen. „Meine Hauptaufgaben waren die Schaffung eines Anmeldemodus und gemeinsam mit den von den Ländern nominierten neun Referentinnen und Referenten die Erstellung eines Spielplans“, erzählt Lilo Landsiedl: „Ich hatte in einem Kästchen eine handgeschriebene Zettelkartei mit allen Mannschaften und musste in einer Zeit, wo sich Kopiergeräte noch in der Entwicklungsphase befanden und von Handys sowie einer EDV noch keine Rede war, einige hundert Mannschaften koordinieren. Wir mussten Budgetpläne aufstellen, der Firma PUMA angeben, in welchen Größen sie die Ausrüstung liefern sollten, damit jede Spielerin ein ihr passendes Trikot bekam, und die Bundesmeisterschaften organisieren, wobei Finale, ORF-Betreuung und Siegerehrung immer den Höhepunkt, aber auch den größten Stress bedeuteten.“

 

Für Manfred Wimmer, der in der niederösterreichischen Schulorganisation tätig war, bedeutete die Sparkasse-Schülerliga in den ersten Jahren „fast einen zweiten Fulltime-Job.“  „Ich habe die gesamte fachliche Entwicklung betreut und die gesamte Lehrerfortbildung organisiert und geleitet, was für die Anfangsjahre wohl von entscheidender Bedeutung war. Ich war ich über 20 Jahre für die gesamte sportliche Abwicklung der Bundesmeisterschaften verantwortlich. Meine Hauptaufgabe war es, die Skepsis der FachinspektorInnen und auch vieler Volleyballexperten möglichst rasch zu beseitigen, für die Volleyball kein geeigneter Sport für 13 bis 14-jährige Mädchen war. Wir hatten viele Lehrerinnen, die am Bewerb teilnehmen wollten, aber sich bei dieser Sportart nicht wirklich auskannten. Also organisierten wir zahlreiche Fortbildungskurse und Instruktorenlehrgänge mit internationalen Referenten, wodurch sich die Zahl der teilnehmenden Schulen von gerade 300 im ersten Jahr auf weit über 500 fünf Jahre später erhöhte.“  Manfred Wimmer ist auch jenen, die ihn nicht mehr als Geschäftsführer erlebten, als „Stimme der Volleyball-Schülerliga“ in Erinnerung geblieben, weil er bei vielen Bundesmeisterschaften als Sprecher eingesetzt war.